Bedeutung der Leinenweberei im Laufe der Jahrhunderte
Ein Text von Rolf-Peter König
Ende des Jahres schließt die letzte Weberei in Laichingen. Damit geht ein Kapitel Industriegeschichte zu Ende.
Laichingen ist seit alter Zeit eine Stadt der Weber. Die Geschichte ihrer Bewohner ist deshalb durch die Jahrhunderte mit den Webern verknüpft.
Laichingen war im 15.JH eines der wichtigsten Zentren der traditionellen Leinenweberei in Württemberg.
Der Beruf des Webers gehörte zu allen Zeiten nicht zu den sozial gut gestellten Tätigkeiten. Meist betrieben kleine Bauern die Weberei als Nebenerwerb. Erst mit dem industriellen Zeitalter ist in Laichingen ein Wandel zum Besseren spürbar geworden.
Das Weberei- und Heimatmuseum ist im ehemaligen Heiligenhaus (Fachwerkgebäude auf dem Foto links) untergebracht, welches früher zur Kirchenburg, einer Befestigungsanlage gehörte, die rund um die St. Albanskirche (erste Urkundliche Erwähnung 1085) verlief.
Die Leinen-Weberei bestimmte lange Zeit auf dem Land das kulturelle, soziale und politische Leben der Einwohner. Das sich mit dem Beginn der Industrialisierung stark veränderte, über die Entwicklung der Manufaktur, den mechanischen Webstühlen bis hinzu computergesteuerten Maschinen, die das letztendliche Aus der Weberei nicht verhindern konnten.
Ich denke, diese alte Handwerk und die Leiden und Mühen der damit beschäftigten Menschen über Jahrhunderte hinweg ist als der Erinnerung wert zu betrachten und somit ein wahrer „Kulturschatz“!
Schüler aller Altersstufen besuchen mit Interesse das Webereimuseum in Laichingen und das alte Weberhaus im Bauernhausmuseum in Beuren.