Culture of rememberance: Stolpersteine, stumbling with the head and with the heartErinnerungskultur: Stolpersteine - "Stolpern mit dem Kopf und mit dem Herzen“
Intention
Ten by ten by ten centimeters they are big, the Stolpersteine. It was 1992 when the artist Günther Demnig launched the “Stolpersteine” project by laying the first stone. It was intended to record the memory of all the victims of National Socialism: Jews, Sinti and Roma, homosexuals, the politically persecuted, Jehovah’s Witnesses and euthanasia victims. The name on the Stolpersteine was intended to give personality and dignity back to the people who had been degraded to numbers. The conscious pause at the stone with the inscription should be a “stumbling with the head and with the heart”.
Description
Before I push open the large wooden portal on a street in Berlin’s Prenzlauer Berg district to visit my children and grandchildren in the building at the back, I pause for a moment: two Stolpersteine (stumbling stones) are set into the asphalt directly in front of the entrance, those 10x10x10 cm concrete cuboids with a brass plate on which the names, dates of life and death of two residents of this house are engraved. I can never just walk by. The two people born in 1877, they could have been my grandparents. But just in 1941, when I was born, they were torn out of their home and deported to concentration camps.
I am touched by the possible relationship between me and the unknown people from the dates of their lives. I feel pity for the two old people and at the same time I have to do the splits with hundreds, thousands, even millions of people, for whom an unimaginably cruel death was waiting when the gate to their apartment was locked.
It is the artist Günther Demnig, who launched the project “Stolpersteine” in 1992 with the laying of the first stone. It was intended to record the memory of all victims of National Socialism: Jews, Sinti and Roma, homosexuals, politically persecuted, Jehovah’s Witnesses and euthanasia victims. According to Demnik, the name was intended to restore personality and dignity to people who had been reduced to numbers. The conscious pause at the stone with the inscription was a “stumbling with the head and with the heart”.
Today, Stolpersteine are held in high esteem. 75,000 have already been laid in Germany and 25 other European countries. They are the largest decentralized memorial in the world. And they are increasingly becoming a community concern in cities and towns.
In the building complex in Berlin mentioned above, members of the house community meet annually on 9.11. to clean and polish the metal plaques so that the names remain clearly legible. They should be a reminder when here and there, quite inconceivably! – new signs of violence and contempt for humanity become visible again.
In Ulm, my current hometown, Stolpersteine have also been laid since 2015 as part of the “Ulmer Initiative” project. In cooperation with schools and other social citizens, they are fighting against forgetting with great commitment. They research the life stories of the victims and document them on leaflets and websites.
“The womb is still fertile from which this crawled” is a much-quoted word by Bert Brecht.
The signs in reality cannot be overlooked. And they are multiplying. In the memory of the fate of the murdered from our midst, the Stolpersteine can be a signpost to a more life-friendly and humane future.
Beschreibung
Zehn mal zehn mal zehn Zentimeter sind sie groß, die Stolpersteine. Es ist das Jahr 1992, als der Künstler Günther Demnig mit der Verlegung des ersten Steines das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben ruft. Es sollte die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus festhalten: an Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, politisch Verfolgte, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfer. Den Menschen, die zu Nummern degradiert worden waren, wollte man mit dem Namen auf den Stolpersteinen Persönlichkeit und Würde zurückzugeben. Das bewusste Innehalten am Stein mit der Aufschrift solle ein „Stolpern mit dem Kopf und mit dem Herzen“ sein.
Intention
Bevor ich das große Holzportal an einer Straße in Berlin am Prenzlauer Berg aufstoße, um im rückwärtigen Gebäude meine Kinder und Enkel zu besuchen, verharre ich einen Moment: Direkt vor den Eingang sind zwei Stolpersteine in den Asphalt eingelassen, jene 10x10x10 cm großen Betonquader mit einer Messingplatte, auf der Name, Lebens- und Sterbedaten von zwei Bewohnern dieses Hauses eingraviert sind. Nie kann ich einfach vorbeigehen. Die beiden Menschen, die 1877 geboren sind, sie könnten meine Großeltern gewesen sein. Aber just im Jahr 1941, als ich geboren bin, hat man sie aus ihrer Wohnung herausgerissen und in Konzentrationslager deportiert.
Die von den Lebensdaten her mögliche Beziehung zwischen mir und den Unbekannten berührt mich. Ich empfinde Mitleid mit den beiden Alten und muss gleichzeitig den Spagat aufreißen hin zu Hunderten, Tausenden, ja Millionen Menschen, auf die , wenn das Tor zu ihrer Wohnung ins Schloss gefallen ist, ein unvorstellbar grausamer Tod wartete,.
Es ist der Künstler Günther Demnig, der 1992 mit der Verlegung des ersten Steines das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben rief. Es sollte die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus festhalten: an Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, politisch Verfolgte, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfer. Den Menschen, die zu Nummern degradiert worden waren, wollte man, so Demnik, mit dem Namen Persönlichkeit und Würde zurückzugeben. Das bewusste Innehalten am Stein mit der Aufschrift, sei ein „Stolpern mit dem Kopf und mit dem Herzen“.
Stolpersteine erfahren heute eine große Wertschätzung. 75 000 Exemplare sind in Deutschland und 25 weiteren europäischen Ländern bereits verlegt worden. Sie sind ds größte dezentrale Mahnmal der Welt . Und siewerden in Städten und Gemeinden zunehmend zum Anliegen der Gemeinschaft.
In dem Gebäudekomplex in Berlin, von dem oben die Rede war, treffen sich Angehörige der Hausgemeinschaft jährlich am 9.11., um die Metallplättchen zu reinigen und zu polieren, damit die Namen klar lesbar bleiben. Eine Mahnung sollen sie sein, wenn hier und dort ganz unfassbar! – wieder neue Anzeichen von Gewalt und Menschenverachtung sichtbar werden.
Auch in Ulm, meiner derzeitigen Heimatstadt, werden im Projekt „Ulmer Initiative“ seit 2015 Stolpersteine verlegt. In Zusammenarbeit mit Schulen und anderen gesellschaftlichen Bürgerinnen und Bürger kämpfen mit großem Engagement gegen das Vergessen an. Sie recherchieren die Lebensgeschichten der Opfer und dokumentieren sie auf Faltblättern und Internetseiten.
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ ist ein vielzitierten Wort von Bert Brecht.
Die Anzeichen in der Wirklichkeit sind nicht zu übersehen. Und Sie mehren sich. In der Erinnerung an das Schicksal der Ermordeten aus unserer Mitte, können die Stolpersteine Wegzeichen sein in eine lebensfreundlichere und menschliche Zukunft sein.
Sponsors
This project has received funding from the Staatsministerium Baden-Württemberg and the City of Ulm. This website was funded by BMFSJ.
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